facebook

 
Bannerbild | zur StartseiteBannerbildBannerbild | zur StartseiteBannerbildBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbildBannerbildBannerbildAmateurtheater "DIE CALAUER" | zur Startseite
RSS-Feed   Teilen auf Facebook   Instagram   Teilen auf X   Als Favorit hinzufügen   Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Buchstabenwurm

Kolumne FRISCHE BRISE OSTWIND 

von Kirstin Ihlow für den Heimatverein Calau e.V.

 

Ich brauchte mehrere Anläufe, um den Text an der Oberschule in Calau so zu lesen, dass er einen Sinn ergab. Warum schreibt jemand ausgerechnet an eine Schulwand eine Geschichte ohne Interpunktion und sogar ohne Leerzeichen zwischen den einzelnen Wörtern? Gut, dass man die Buchstaben wenigstens in der richtigen Reihenfolge gelassen hat. Insgesamt verstecken sich in den 19 Zeilen vier Sätze. Gefunden habe ich die Sätze auf der Homepage der Stadt Calau. Dort entdeckte ich auch alles zu Robert Schlesier, nach dem das Haus benannt ist, in dem die Oberschule untergebracht ist. 

Was sich nicht auf die Schnelle herausfinden ließ, war der Urheber des Buchstabenwurms. Die Frage, warum an einer Schule ein Text ohne Punkt und Komma geschrieben wurde, blieb unbeantwortet. Wollte man den Schülern verdeutlichen, was passiert, wenn man im Deutschunterricht nicht aufpasst? Oder hat sich da jemand auf die automatische Autokorrektur von WhatsApp verlassen? Ich habe da schon versehentlich Sätze verschickt, von denen ich mich hinterher weit distanziert habe. Irgendwann kam ich drauf. Wenn etwas so ganz und gar nicht in die Norm passt, muss es Kunst sein. Hat ein wenig gedauert, aber dann fiel der Groschen: Kunst am Bau. Von den Baukosten bei öffentlichen Gebäuden wird ein kleiner Teil, meist um die 1%, für Kunstwerke verwendet. Jetzt wusste ich, wo ich suchen musste.

Der Buchstabenwurm wurde im Sommer 2009 von einer Malerfirma angebracht, so stand es in einer Nachrichtenmeldung. Also musste irgendwer damit vorher zur Ausarbeitung beauftragt worden sein. Im Sitzungsprotokoll des Bau- und Finanzausschusses der Stadt Calau vom 15.04.2009 wurde ich fündig. Unter Punkt 5 fand ich die Vorstellung des Giebels mit Kunst am Bau durch das Architekturbüro Kleyer & Koblitz aus Berlin. Dort ist auch vermerkt, dass der Text bewusst verfremdet werden soll, um ihn schwer lesbar zu machen, damit die Aufmerksamkeit länger auf dem Kunstwerk weilt. Also was mich anbelangt, ging der Plan voll auf. 

Wer letztendlich Ideengeber war, für das Kunstwerk, ob nun der Architekt oder eine andere Person, konnte ich nicht ermitteln. Aber wer immer es gewesen ist, möge das Kompliment entgegennehmen, für diese großartige Idee, Geschichtswissen in einen Kunsttext zu verpacken. Danke für diesen Buchstabenwurm.

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Di, 08. Oktober 2024

Bild zur Meldung


Kommentar schreiben

Formular ausfüllen und mitdiskutieren

Mit * markierte Felder müssen ausgefüllt werden.

Datenschutz*:
Sicherheitsfrage*
 _    _      ___     _    _    _    _   
| |  | ||   / _ \\  | || | || | || | || 
| |/\| ||  | / \ || | || | || | || | || 
|  /\  ||  | \_/ || | \\_/ || | \\_/ || 
|_// \_||   \___//   \____//   \____//  
`-`   `-`   `---`     `---`     `---`   
                                        
refresh

Kommentare (0)

Weitere Meldungen

Herbstmelancholie in Saßleben

Verrückte Denkmäler

Veranstaltungen