Der Calauer Funkturm
Kolumne FRISCHE BRISE OSTWIND
von Kirstin Ihlow für den Heimatverein Calau e.V.
Albert Einstein sagte in seiner Rede zur Eröffnung der 7. Deutschen Funkausstellung in Berlin am 22. August 1930 folgenden Satz: „Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.“
Ich lege meinen Kopf in den Nacken, um die oberste Spitze des Calauer Funkturms zu sehen. Mit seiner imposanten Höhe von 184 m muss ich den Kopf sehr weit zurückbiegen und mir wird fast schwindlig. Ich halte mein Handy hoch und mache ein Bild. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich bis heute nicht wirklich, wie dieses Bild in mein Handy kommt und später auf meinem Laptop und noch viel später ausgedruckt auf dem Heimatblatt zu sehen ist. Zuhause angekommen, suche ich nach interessanten Sachverhalten zu dem Calauer Funkturm und finde Daten zur Sendeanlage. Da stehen dann so Sätze wie „Digitales Radio wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.“ Und genau in diesem Moment verstehe ich, dass ich die Kuh in der Rede von Einstein bin. So bin ich also beschämt und halte mich an das, was sogar ich verstehe.
Der Calauer Funkturm ist 184 m hoch und seit April 1987 in Betrieb. Sein Vorgänger, ein aus Berlin stammender Gittermast, war gerade mal halb so hoch. 80 m Mast plus 15 m hoher Antennenträger. Ab Dezember 1958 sendete er auf Kanal 4 das Programm des Deutschen Fernsehfunks. Nach dem Bau des neuen Funkturms wurde er abgerissen. Mehr gibt es von meiner Seite aus über den Funkturm nicht zu sagen. Ach doch, eines noch, ich freue mich jedes Mal, wenn ich aus Richtung Finsterwalde komme und ihn sehe, weil ich dann weiß, ich bin gleich Zuhause.
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